Sonntag, 14. Juli 2013

Bokeh - die Schönheit der Unschärfe

Für gewöhnlich sind ja unscharfe Fotos eher unerwünscht. Gewiss gibt es einige Ausnahmen. Und eine dieser Ausnahmen ist der "Bokeh"-Effekt. Der Begriff Bokeh stammt aus dem Japanischen und bedeutet einfach "unscharf". In der Fotografie nutzt man diesen Effekt um einen (störenden) Hintergrund unscharf zu halten. Je nach Motiv und Licht entstehen dabei helle Kreise, die je nach Objektiv und Blende auch ganz unterschiedlich ausfallen. Ich möchte hier einige Bilder vorstellen, an denen man den Bokeh-Effekt sehr deutlich erkennen kann und die durch diesen Effekt ihren ganz eigenen künstlerischen Charakter bekommen.

Zunächst einmal ist für den Bokeh-Effekt eine Lichtquelle im Hintergrund wichtig. Das können Kerzen am Weihnachtsbaum ebenso sein wie die Lichter einer Stadt. Als Weiteres ist es empfehlenswert ein Stativ zu verwenden, da man meistens eine längere Belichtungszeit benötig. Aber keine Regel ohne Ausnahme (die mir selber passiert ist): Man kann auch über eine hohe ISO-Zahl auf eine kürzere Belichtungszeit kommen und entweder die Kamera lediglich aufstützen oder frei aus der Hand fotografieren. Aber grundsätzlich empfehle ich für solche Aufnahmen ein Stativ zu verwenden.

Zu der Einstellung der Kamera: Die Kamera muss im Modus "M" (manuell) und mit manuellem Fokus verwendet werden (okay - auch hier gibt es Ausnahmen... wenn beispielsweise im Vordergrund ein Objekt scharf zu sehen sein soll, kann man auch auf den Autofokus zurückgreifen).

Der Effekt entsteht, wenn der Abstand zu dem im Vordergrund befindlichen Objekt zu dem Hintergrund sehr hoch ist oder  falls der Abstand relativ gering ist durch eine große Blende (z.B. f/2.8) Die Schärfentiefe spielt bei dieser Art der Aufnahmen eine große Rolle. Das heißt, je weiter die Blende offen ist (also beispielsweise f/2.4) desto geringer ist die Schärfentiefe. Bei einer kleinen Blende (z.B. f/22) ist der Bereich, der scharf abgebildet wird wesentlich größer. Zu diesem Thema werde ich in der nächsten Zeit mal einen eigenen Bericht schreiben.

58mm | ISO 200

So weit nun mal zu der Theorie. Anhand der Bilder könnt Ihr gut sehen, wie man Bilder mit diesem Effekt gestalten kann. Dabei ist der Gestaltungsspielraum sehr groß und auch hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt :-)

Frankfurter Skyline |  70 mm | ISO 1000 | f/2.8 | 1/2s


Frankfurter Skyline mit Glaskugel | 70 mm | ISO 5000 | f/14 | 1.3s

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